Quantcast
Channel: ZEIT ONLINE
Viewing all articles
Browse latest Browse all 154

[empty]

$
0
0

Den Placebo- und Nocebo-Effekt gibt‘s ja auch bei Dingen, deren Wirksamkeit als bewiesen gilt. Ich nenne nur Kaffee oder Kopfschmerztabletten. Wenn mir jemand regelmäßig die Wichtigkeit seines Morgenkaffees unter die Nase reibt, dann ist da ganz offensichtlich auch viel „Einbildung“ im Spiel. Oder die vielen, eigentlich gesunden Menschen, die sporadische Kopfschmerzen mit Tabletten behandeln, der eh von selbst wieder verschwindet (z.B. ein Kater).

Das Problem sehe ich aber insgesamt im Umgang mit dem Placebo-Effekt. Er ist hinreichend bekannt und dennoch gilt er als etwas negatives, etwas unechtes; siehe auch meine Begriffswahl „Einbildung“. Man sollte darauf hinarbeiten, selbstbewusst über den Effekt zu sprechen, ihn zu nutzen und nicht zu deklassieren. In vielen Fällen funktioniert das ja bereits, ohne dass es den Leuten bewusst ist, z.B. wenn Eltern auf die Verletzung eines Kindes pusten.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 154