Das ist nicht das erste Mal, dass ein Artikel bei mir folgende Gedanken auslöst.
Wenn ich mich mit 80 alt und gebrechlich fühle und eine lebensrettende Operation benötige, möchte ich mich alternativ für die Sterbehilfe als Möglichkeit zum Entgehen von Schmerzen entscheiden können. Letztlich würde ich dem Gesundheitswesen damit sogar einen Dienst erweisen. Außerdem will mir nicht einleuchten, warum der Staat mir vorschreiben will, dass der Tod etwas schlimmes sein soll. Die Wertung des Todes für einen selbst ist doch etwas sehr privates oder zumindest religiöses. Natürlich müsste gewährleistet sein, dass ich mich nicht einfach aus dem Staub mache und Menschen nach meinem Wahltod beispielsweise eine vermeidbare finanzielle Last hinterlasse.
Zudem dürfte das nicht ohne Rücksprache mit den Angehörigen geschehen. Wie eine Behandlung (meist) auch, soll das eine bewusste Entscheidung sein, von der Angehörige zumindest wissen und nicht überrascht werden.
Die derzeitig einzige Form des Freitods kann ja nur mehr oder weniger heimlich geschehen und bringt immer auch größere Belastungen für die Menschen mit sich. Selbst die Schlaftablettenüberdosis wird keinen schönen Anblick hinterlassen und Mitmenschen aus dem Leben reißen.
Es gibt kein Leben ohne Tod. Und wenn ich ein Recht auf Leben habe, darf der Tod nicht ausgeschlossen sein. Ich muss mich sowieso damit auseinandersetzen, da kann der Staat mein Leben noch so beschützen wie er will.